Unsere Fasnachtsfiguren

Der Narr
In der Fasnetzeit war es Brauch in Königsheim, dass die Narren in ihren weißen Gipseranzügen, die reichlich mit Ornamenten verziert waren, mit ihrem G´schell durch den Ort sprangen und mit einem krachenden Schnellen ihrer Karpatsche jedem ankündigten, dass die hohe Narrenzeit begonnen hat. Das laute Krachen sollte außerdem bezwecken, dass die Wintergeister, die zu dieser Jahreszeit ihr kaltes Regiment schon lange genug führten, vertrieben werden sollten, damit der nahende und lang erwartete Frühling bald Einzug halten konnte. 1992 wurde das Narrenhäs neugestaltet. Der Narr zeigt nun auf seinem Häs das Königsheimer Wappenzeichen, den Holz – Epfel und die Krone abgebildet. Auch an den Armen und Beinen sind die Krone, die Holzäpfel und die Zweige des Baumes zu sehen. Daher kommt auch unser Narrenruf: Holz – Epfel. Der Narr trägt ein G`schell und führt eine Karpatsche mit. Mit dieser Karpatsche wird das sogenannte Schnellen ausgeführt.
Das D´weible
Die Sage des „Da’Weible“ handelt von einer alten, gottesfürchtigen Bauernmagd, die nach Jahren harter Arbeit vom Bauern verstoßen wurde. Wütend sagte sie ihm: „Zur Strafe nehme ich dir das, wofür du dein Leben lang gearbeitet hast!“ Der Bauer lachte, doch sie zog in den Wald, den Tann.
Es gingen Jahre ins Land und man hatte die alte Magd mit ihrer Drohung schon lange vergessen. Da vernahm man eines Tages die schreckliche Nachricht, dass die beiden Kinder des Bauern verschwunden seien. Zuletzt wurden sie am Rande des besagten Waldes, dem Tann, gesehen. Die Einwohner des Dorfes vermuteten hinter dem Verschwinden der beiden Kinder die Rache des Da`Weible am Bauern für sein ungerechtes Verhalten. Ob dem wirklich so war, konnte niemals geklärt werden, es ist eben eine Sage.


Der Gebber
Die Legende des Gebbers erzählt von einem listigen Dorfhüter, der während des Sonntagsgottesdienstes das Vertrauen der Dorfbewohner missbrauchte. Während sie in der Kirche waren, stahl er ihr Hab und Gut und verschwand mit der Beute. In seiner Eile ließ er nur seinen Dorfstock zurück, was die Dorfbewohner auf ihn aufmerksam machte. Sie fanden sein Versteck, eine geheime Höhle, die bis heute als „Gebbers-Loch“ bekannt ist.
Der Gebber entglitt stets den Versuchen der Häscher, ihn zu fassen. Selbst Pferdefuhrwerke mit Holzstämmen verschwanden spurlos, wenn sie in der Nähe seines Verstecks waren. Trotz zahlreicher Jagden wurde der Gebber nie gefasst, und seine Geschichte lebt noch heute als unheimliche Legende weiter.